Die 14 verrücktesten und lustigsten Feste Spaniens

Spanien ist das Land der Fiesta! Das spanische Lebensgefühl ist geprägt von Freude, Spaβ und viel Temperament. So ist es nicht verwunderlich, dass es in Spanien kein Dorf bzw. keine Stadt gibt, die nicht ihr eigenes Fest veranstaltet. Im ganzen Land gibt es das ganze Jahr hindurch traditionelle Feste, die z.T. Weltruhm erlangt haben.  Egal, ob Tomatenschlacht, der Tanz von Skeletten oder gigantische Menschentürme - die Spanier feiern die verrücktesten Traditionen. Lassen Sie sich von der guten Laune anstecken und feiern Sie mit!

Els Enfarinats (die mit Mehl Gepuderten), Ibi

1. La Vijanera - ein Winterkarneval in Silió (Molledo), Kantabrien

Die Liste unserer originellen Feste wird vom ersten europäischen Winterkarneval des Jahres angeführt. La Vijanera wird am ersten Januarsonntag gefeiert, es sei denn, dieser fällt auf den Neujahrstag.  La Vijanera ist überaus reich an Figuren und Symbolik. Die wohl auffälligsten Figuren mit sind die zarramacos. Sie tragen Schafsfelle und bunte Tierhäute, spitze, schwarze Hüte und Kuhglocken - i.d.R. 8 vorne und 4 hinten.

Jeder zarramaco hat eine eigene Bedeutung und gemeinsam - es sind ca. 15-20 Männer und Burschen - ziehen sie durch das Dorf Silió, um mit ihren schellenden Glocken die bösen Geister zu vertreiben. Nachdem die coplas verlesen wurden, eine ironische Satire über internationale und lokale Begebenheiten des Vorjahres, findet das Fest seinen Höhepunkt in der "Tötung des Bären" auf dem Kirchplatz. Hierbei soll der Sieg des Guten über das Böse symbolisiert werden und das Jahr mit guten Vorzeichen begonnen werden. Bei diesem Fest verschmilzt Spaβ, Aberglaube und viel Kultur zu einem einzigartigen Erlebnis!

La Vijanera, Kantabrien

2. Las Fallas - eine apokalyptische Straβenparty in Valencia

Las Fallas sind ein spanisches Frühlingsfest, das jedes Jahr Mitte März in Zentrum Valencias gefeiert wird. Es ist ein Spektakel aus Humor, Feuer und Schieβpulver! Während des ganzen Jahres bauen die Fallas-Vereine riesengroβe Skulpturen aus Pappmaché und anderen brennbaren Materialien, mit denen sie Persönlichkeiten aus der Politik, lokale Prominente oder Sportler humorvoll glorifizieren oder verspotten.

Die teils haushohen, tonnenschweren Figuren, die ebenfalls fallas heiβen und dem Fest seinen Namen gegeben haben, werden über die Stadt verteilt aufgestellt, bevor man sie in der Nacht vom 19. auf den 20. März allesamt in Flammen aufgehen lässt. Nur eine einzige Fallas-Figur entrinnt diesem Schicksal.  Sie wurde zuvor von einer Jury zur Gewinnerin gekürt und von ihr wird ein Miniatur-Exemplar im Fallas-Museum zur Bewunderung für die Nachwelt ausgestellt.

Las Fallas in Valencia

3. Dem Tod von der Schippe gesprungen - Santa Marta de Ribarteme in As Neves, Pontevedra

Würden Sie sich trauen, sich in einem Sarg zur Schau zu stellen, so, als sei es der Tag Ihrer Beerdigung? Was so makaber klingt, ist ein Ritual, welches jedes Jahr während der Romeria de Santa Marta am 29. Juli in der Stadt As Neves in Galizien gefeiert wird.  Es ist ein Fest zu Ehren derjenigen, die dem Tod gerade noch entronnen sind. Dabei handelt es sich um Menschen, die krank waren, Unfälle überlebt haben oder schwere Verletzungen hatten.

Die Überlebenden werden in offenen Särgen von ihren Familien zur Kirche getragen, wo sie über ihre Nahtoderfahrungen berichten. Neben der bizarren Prozession und verschiedenen religiösen Veranstaltungen bietet das Pilgerfest auch viel Livemusik und kulinarische Köstlichkeiten.

Die Romeria von Santa Marta de Ribarteme - As Neves, Pontevedra

4. La Tomatina - eine Tomatenschlacht mit Weltruhm, Buñol (Valencia)

La Tomatina, das Fest das am letzten Mittwoch im August eines jeden Jahres gefeiert wird, ist schon seit langer Zeit weit über die Grenzen Spaniens hinaus bekannt. Dann verwandelt sich die kleine Stadt Buñol in der Provinz Valencia in ein Schlachtfeld - rund 140 Tonnen überreife Tomaten stehen für die gröβte Tomaten-Party zur Verfügung.

Da der Besucherstrom für dieses verrückte Fest jährlich zunimmt - im Jahr 2012 nahmen um die 50.000 Personen an der Tomatina teil - und die valenzianische Gemeinde knapp bei Kasse ist, muss man sich seit 2013 gegen eine Einschreibegebühr von 12,-€ vorab per Internet registrieren. Nur für die Einheimischen ist dieses Riesenspektakel kostenlos. Da es aufgrund der hohen Nachfrage schwierig werden kann, während der Tomatina eine Unterkunft zu finden, informieren Sie sich rechtzeitig über unser Angebot an Ferienwohnungen in der Region Valencia.

5. Die Castells in Tarragona - Ein Wettbewerb um die höchsten Menschentürme

Die Castells oder Menschentürme gehören seit 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Der Ursprung dieser Tradition liegt im 18. Jahrhundert und hat sich zunächst in Tarragona entwickelt. Jedes Jahr wird die Stadt zum Schauplatz eines riesigen Spektakels, wenn Anfang Oktober zwei Tage lang ein Wettbewerb stattfindet, bei dem sich die verschiedenen colles bei der Errichtung des höchsten Menschenturmes zu übertreffen versuchen. Die schwindelerregenden castells erreichen eine Höhe von 10 Metern und werden ohne Hilfsmittel sondern nur mit der Kraft und dem Teamgeist der jeweiligen "Mannschaft" errichtet.

Einen Besuch dieses faszinierenden Ereignisses, sollten Sie sich nicht entgehen lassen! In ganz Katalonien gibt es viele Patronatsfeste und andere Gelegenheiten die Castells zu sehen. Die Fiesta de la Mercè, Sant Jordi oder die Diada sind nur einige davon. Und wenn Sie noch eine Ferienwohnung in Katalonien benötigen, haben wir bestimmt etwas Passendes im Angebot!

Wettbewerb um die Errichtung der höchsten Menschentürme, Tarragona

6. Batalla del Vino - Weinschlacht in Haro, La Rioja

Was wäre Spanien ohne seinen Rotwein?  Der Wein aus La Rioja hat Weltruhm. Wie könnte es da also anders sein, als dass das wohl skurrilste Weinfest der Welt aus dieser Region kommt - die Weinschlacht von Haro!

Für den Ursprung des Festes am 29. Juli, dem Tag des Schutzheiligen San Pedro, gibt es mehrere Vermutungen. Eine der Geschichten besagt, dass ein Dorfbewohner während der Wallfahrt zur Kapelle Los Riscos de Bibilio beschloss, seinen Wegbegleiter zu erfrischen, indem er den Wein, den er in seinem Trinkbeutel hatte, über ihn ergoss. Anscheinend hatte diese Idee gleich viele Anhänger und so hat sich ein Fest entwickelt, dessen Teilnehmerzahl jährlich steigt und bei dem bis zu 130.000 Liter Wein als Munition flieβen.

Batalla del Vino - Weinschlacht in Haro, La Rioja

7. Cascamorras-Fest in Guadix und Baza, Granada - Verfolgungsjagd um eine Marienstatue

Farben und grosse Ausgelassenheit - hierbei handelt es sich ohne Zweifel um eines der lustigsten Feste Spaniens! Seinen Ursprung findet das Fest laut einer 500 Jahre alten Legende darin, dass ein Arbeiter aus Guadix in Baza eine Marienstatue ausgrub und sie mit nach Hause nahm. Ein Streit war also vorprogrammiert. Der Cascamorras, ein bunt gekleideter Possenreiβer aus dem Dorf Guadix, kommt an jedem 6. September nach Baza, um die Marienfigur zu entführen. Doch die Einwohner von Baza versuchen den "Raub" zu verhindern und beschmieren und bewerfen den Angreifer mit schwarzer Farbe, Öl und Schlamm.

Am 9. September kehrt der Cascamorras mit leeren Händen nach Guadix zurück. Die Bewohner sind enttäuscht und verfolgen und beschmutzen ihn zur Strafe erneut. Diese verrückte Verfolgungsjagd mit ihrer mehr als 500-jährigen Geschichte ist eine Riesengaudi! El Cascamorras, Guadix und Baza (Granada)

8. Els Enfarinats - Mehlschlacht in Ibi, Alicante

Jedes Jahr am 28. Dezember, dem Tag der Unschuldigen, setzen maskierte "Rebellen" in alten Uniformen symbolisch für einen Tag den Bürgermeister ab und "erobern" die Stadt in einer wilden Mehl- und Eierschlacht, die auf dem städtischen Rathausplatz von Ibi, der ostspanischen Kleinstadt bei Alicante, stattfindet. Die "Putschisten" - genannt Els Enfarinats (die mit Mehl Bestäubten) - treiben bei Geschäften und Banken "Steuern" ein, die später einem wohltätigen Zweck zugutekommen. Diejenigen, die sich widersetzen, gelten als Spielverderber und werden mit Mehl beworfen.

Um die Mittagszeit wird der Waffenstillstand ausgerufen. Zeit, nach der wilden Schlacht lokale, gastronomische Köstlichkeiten zu genieβen. Am Nachmittag geht es dann fröhlich in die nächste Runde mit Musik, Tänzen und jeder Menge Mehl als Schieβpulver!

Els Enfarinats - eine Mehlschlacht in Ibi, Alicante

9. La fiesta de la Filoxera - das Reblausfest im Penedés, Katalonien

Das Reblausfest von Sant Sadurní d'Anoia erinnert daran, wie die Bewohner des Ortes im späten 19. Jahrhundert die Reblausplage besiegten, die in den Weinbergen der Gegend verheerende Schäden angerichtet und die Ernten zunichte gemacht hatte.

Am ersten Abend des Festes, am 7. September, während gigantes und cabezudos - Riesenfiguren und Menschen, die riesige Pappmaché-Köpfe tragen - friedlich durch die Straβen von Sant Sadurní d'Anoia tanzen, beginnt die Reblaus die Stadt unsicher zu machen. Sie ist der wahre Hauptdarsteller auf dem Fest: eine Riesenfigur, die den Schädling verkörpert. Am nächsten Tag, dem 8. September, findet die symbolische Vertreibung der Reblaus statt, die von einem Spektakel aus Feuer, Funken und Musik begleitet wird.

Wenn Sie neugierig geworden sind und mehr zu Wein und Cava aus dem Penedés erfahren möchten, laden wir Sie ein auf unsere Route durch den Penedés.

Reblausfest im Penedés, Katalonien

10. La Tamborrada - 24-stündiger Trommelwirbel in den Straβen von San Sebastián

Von allen spanischen Jahresfesten ist die Tamborrada in San Sebastián mit Sicherheit das lauteste. Nachdem der Bürgermeister der Stadt um Mitternacht des 20. Januar ein 24-stündiges-Non-Stop-Trommelkonzert eingeläutet hat, beginnt für mehr als 15.000 Teilnehmer ein riesiges Trommelspektakel.

Seinen Ursprung findet dieses Fest in der Zeit des Spanischen Unabhängigkeitskrieges, als Napoleons Truppen San Sebastián einnahmen und seine Soldaten trommelnd durch die Stadt patrouillierten. Irgendwann begannen die Frauen, die an die städtischen Brunnen kamen um Wasser zu schöpfen, auf ihre Wassereimer zu schlagen, um die französischen Besatzer zu verhöhnen.

Heute symbolisiert die Tamborrada den Zusammenhalt der Donostiarras (so der baskische Name der Einwohner San Sebastiáns) und fördert die baskische Identität. Da die gastronomischen Vereinigungen zu jener Zeit eine groβe Rolle im Kampf um die Unabhängikeit spielten, da sich aus ihnen viele Gruppen rekrutierten, verkleiden sich viele Trommler als Köche. Andere tragen Soldatenuniformen und baskische Trachten.

La Tamborrada in San Sebastián

11. Altertümliche Floβfahrt auf dem Segre - die Baixada dels Raiers in Coll de Nargó, Lleida

Sind Sie schon einmal auf einem hölzernen Floβ flussabwärts gefahren? Das Handwerk der Flöβerei wurde in Katalonien noch bis ins letzte Jahrhundert ausgeübt. Die sogenannten Raiers transportierten so das Holz aus den Pyrenäen bis ins Landesinnere und zum Meer. An jedem dritten Samstag im August lebt diese Tradition wieder auf und Sie können als Besucher dabei sein!

In historischer Kleidung fahren dann einige Männer von Coll de Nargó den Río Segre ein Stück flussabwärts und kämpfen sich geschickt durch Stromschnellen und Steine. Am Ende der traditionellen Floβfahrt gibt es ein gemeinsames Essen für Ortsansässige und Besucher, bei dem man die kulinarischen Leckereien der regionalen Küche probieren kann.

Die Raiers von Coll de Nargó, Lleida

12. La Dansa de la Mort- der Tanz des Todes in Verges, Girona

Die Dansa de la Mort am Gründonnerstag ist Bestandteil der Prozession, die im historischen Zentrum des katalanischen Dorfes Verges stattfindet. Bei dem etwas schaurig anmutenden Ereignis tanzen in der Dunkelheit der Nacht als Skelette verkleidete Dorfbewohner zum Rhythmus von Trommeln durch die uralten, nur mit Fackeln beleuchteten Gassen. Durch den Totentanz sollen sowohl die Vergänglichkeit, als auch der Umgang mit dem Tod visualisiert werden.

Verges befindet sich nur wenige Kilometer im Hinterland der Costa Brava. Die Gegend bietet unzählige Möglichkeiten, Natur und Kultur zu genieβen. Daher empfehlen wir Ihnen, ein Ferienhaus an der Costa Brava zu mieten, um von dort aus diese wunderschöne Küstenregion Spaniens zu erkunden.

Dansa de la Mort - Tanz des Todes in Verges, Katalonien

13. Nochevieja - Silvester im August in Bérchules, Granada

Die Feierfreude der Spanier kennt keine Grenzen und ehe man ein Fest ausfallen lässt, feiert man es lieber doppelt. Dieser Überzeugung waren auch die Einwohner von Bérluches, als sie beschlossen, eine verpatzte Silvesternacht einfach am ersten Samstag im August nachzufeiern.

Dass der andalusische Ort seit 1994 anders tickt, ist einzig und allein einem Stromausfall zu verdanken, der den Glockenschlag um Mitternacht nicht ertönen lieβ und daher die Einwohner des kleinen Ortes in der Provinz Granada daran hinderte, die traditionellen Weintrauben zur Begrüβung des neuen Jahres zu essen (in Spanien ist es Tradition, in der Silvesternacht mit jedem Glockenschlag um Mitternacht eine Traube zu essen und sich dafür etwas zu wünschen). Der Protest gegen die unzumutbar instabile Stromversorgung war originell und hat so viel Gefallen gefunden, dass sich das Fest heute einer immer gröβeren Beliebtheit erfreut und bereits mehr als 10.000 Partyfreudige anzieht. Diese genieβen dann die für die Jahreswende typischen Leckereien wie Sandgebäck, Weintrauben und Anisschnaps in der Hitze des Sommers.

Silvester mit Hitze lässt sich prima aushalten, wenn man ein Ferienhaus in der Provinz Granada mietet und dieses lustige Fest mit einem Strandurlaub verbindet.

Silvesternacht im August in Bérchules, Granada

14. Salto de Colacho in Murcia, Burgos

Der Salto de Colacho wird traditionell jedes Jahr im Juni in Castrillo de Murcia, einem kleinen Dorf in der Provinz von Burgos, gefeiert. Diese Festlichkeit existiert seit 1621 und kombiniert sowohl christliche, als auch heidnische Elemente, mit Hilfe derer der Sieg des Guten über das Böse gefeiert wird.

Die Veranstaltung dreht sich um eine kuriose, sowie spektakuläre Show, die für ängstliche Eltern eher ungeeignet ist. Am Ende einer Prozession segnet ein Pfarrer die Kinder, die im vergangenen Jahr in der Gegend geboren wurden. Die Kleinen werden dann auf Kissen gelegt und vor kleine mit Blumen geschmückte Altäre gesetzt.

Nun kommt der Colacho ins Spiel. Ein Mann, der ein gelb-rotes Kostüm trägt, stellt den Teufel dar, rennt durch die Straßen, schlägt die Anwesenden mit einer Peitsche und wird daraufhin beleidigt und verspottet. Sobald der Colacho in dem Bereich ankommt, wo die Kissen und die Kinder platziert sind, springt er über sie, um böse Geister zu vertreiben und die Babys mit Schutz und Gesundheit zu segnen. Am Ende der Zeremonie werden die Kinder mit Blumen bestreut, bevor sie in die Arme ihrer Eltern zurückkehren. Anschließend beginnt die Party mit Tänzen und Wein.

Haben wir Sie mit unserer Feierlaune angesteckt? Diese Feste lohnen sich, die Eigentümlichkeiten der Spanier auf eine ganz besondere Art kennenzulernen. Sie werden ganz bestimmt auf Ihre Kosten kommen, bei viel Musik, gutem Essen und jeder Menge Spaβ! 

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