Barcelona - Flanieren durch den Park Güell

Der Park Güell ist ein wundervoller Ort, um dem Trubel der katalanischen Metropole ein bisschen zu entkommen. Dieser öffentliche Park wurde in der Epoche des Katalanischen Jugendstils errichtet und besteht aus lauschigen Gärten und verspielter Architektur, die sich zu einem märchenhaften Ensemble verbindet. 

Park Güell befindet sich im höher gelegenen Teil von Barcelona am Südhang des Monte Carmelo. Dieser leicht ansteigende Berg gehört schon zur Sierra de Collserola, wo die Barcelonesen gern an Wochenenden hin flüchten, wenn es in der Stadt zu heiß oder zu voll wird.

Park Güell

Erschaffen wurde der Park Güell wurde von dem berühmten Architekten und Vertreter des katalanischen Modernismus Antonio GaudíGaudí hat Barcelona wie kein Anderer geprägt und große Bauwerke wie die Sagrada Familia und Casa Batllo erbaut. Geldgeber waren oft vornehme und wohlhabende katalanische Unternehmer oder Familien. 

Der Park liegt außerhalb des historischen Stadtkerns, aber die Fahrt hinauf auf die Hügel lohnt sich. Denn von hier oben hat man einen weiten Blick über ganz Barcelona und das Meer bis hinunter zum Hafen. 

 

Park Güell in Barcelona, Katalonien (Spanien)  © Foto: Turismo de España (TURESPAÑA)

Wie auch viele andere seiner Bauwerke ist der Park Güell zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt worden. Er beweist die Vielfalt in Gaudís Schaffen; denn der Architekt hat nicht nur Kathedralen und imposante Wohnhäuser gebaut, sondern auch als Landschaftsarchitekt viel Kreativität und Genialität entwickelt.

Geschichte des Park Güell

Der Bau des Park Güell wurde vom wohlhabenden Unternehmer Eusebi Güell finanziert, der zu einer einflussreichen bürgerlichen Familie in Barcelona gehörte, finanziert. Wenn man heute das Telefonbuch in Barcelona aufschlägt, gibt es immer noch viele Familien mit dem Namen Güell.

Güell war während der aktivsten Schaffensperiode Gaudís einer der treuesten Freunde und Geldgeber des genialen Architekten. Er ließ sich von ihm viele tolle Bauwerke wie den Palau Güell, eigene Bodegas, die Pabellones Güell und die Krypta der Colonia Güell errichten.

Im Jahr 1899 kaufte Eusebi Güell im Nordosten der Stadt zwei Grundstücke am Berg Montaña Pelada, der in Barcelona heute auch Monte Carmelo genannt wird. Hier durfte Gaudí seiner Fantasie freien Lauf lassen und eine eigene Gartenstadt entwerfen.

Park Güell ist stark vom englischen Landschaftsbau beeinflusst und dennoch trägt er unverwechselbare Handschrift von Gaudí - verspielt, bunt und von den Formen und Farben der mediterranen Natur inspiriert. 

Park Güell in Barcelona, Katalonien (Spanien)  © Foto: Turismo de España (TURESPAÑA)

Obwohl Auftraggeber und Architekt hoch zufrieden waren, wurde das Projekt ein finanzieller Misserfolg. Denn außer dem Park sollte hier noch ein nobles Wohnviertel für die High Society entstehen. Die Hanglage und der herrliche Blick über die Stadt waren ideal. 

Doch die hohen Immobilienpreise und die Lage abseits vom Zentrum, schreckte die Interessenten ab. Zwischen 1904 und 1906 ließ er eine Art Musterhaus für künftige Käufer errichten, in dem sich das heutige Casa-Museo Gaudi (Museum des Wohnhauses von Gaudí) befindet. Doch nur zwei Grundstücke konnten verkauft werden. Also lebte der Architekt zwischen 1906 und 1925 selbst in dem Haus. 

Die Bauarbeiten am Park begannen im November 1900. In den ersten drei Jahren konzentrierte sich Gaudí allein auf den Bau der Außenmauer rund um den Park zu bauen, den Eingangspavillon, eine Art Unterstand für Autos, die Treppen, die Gestaltung der Straßen, Viadukte und Abwasserleitungen. Wenn man den Park zu Fuß umrundet, erkennt man immer noch, wie Gaudí die Umgebung in seine Parkplanung mit einbezogen hat.

Als Eusebi Güell erkannte, dass ein finanzieller Flop drohte, wurden die Arbeiten 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs eingestellt.

Park Güell ist sozusagen ein unfertiges Projekt - aber keine Sorge, die ganze Anlage ist trotzdem sehr beeindruckend und wirklich sehenswert. Man wünschte, Gaudí und Güell wäre das Geld nicht ausgegangen und sie hätten das Projekt zu Ende führen können.

Gecko aus Fliesen im Park Güell in Barcelona, Katalonien (Spanien)  © Foto: Turismo de España (TURESPAÑA)

Nach dem Tod von Eusebi Güell im Jahr 1918 entschieden seine Erben, das Land der Stadt Barcelona zu vermachen und in einen öffentlichen Park umzuwandeln, Im Todesjahr Gaudis wurde der Park Güell dann 1926 eröffnet. Seit gut 90 Jahren ist Park Güell also nun eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Barcelona, wo viele Ausstellungen und öffentliche kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Im Jahr 1969 wurde der Park Güell unter Denkmalschutz gestellt und im Jahr 1984 wurde als Lebenswerk von Gaudí in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

Besuch im Park Güell

Der Park hat eine Fläche von 17,18 Hektar und verfügt über viele spannende architektonische Details, die deutlich zeigen, mit welcher Kreativität der Architekt Naturlandschaften in künstlerische Projektionsflächen zu verwandelte.

Überall begegnet man wellenförmigen Formen, die an Lavaströme erinnern oder man kann durch Laubengänge wandeln, die aus baumartigen gemauerten Säulen bestehen. Künstliche Höhlen mit Stalaktiten und interessanten geometrischen Formen befinden sich unter einem Berghang, auf dem eine weitläufige Terrasse errichtet wurde.

Gaudís Vorliebe zu bunter Keramik und Glas, wie er sie in anderen Bauprojekten entwickelt hat, zeigt sich auch hier. Der Park Güell ist einzigartig und keinster Weise mit irgendeinem herkömmlichen Landschaftspark zu vergleichen. Es ist eher eine Spielwiese aus Architektur, Natur und Gartenbau.

Park Güell in Barcelona, Katalonien (Spanien)   © Foto: Turismo de España (TURESPAÑA)

Die Lage des Park Güell am Rande des Stadtzentrums hat Vor- und Nachteile. Wer hier den Weg hinaus sucht, ist auch bereit, etwas Zeit und Muße im Garten zu verbringen. Die Touristen flanieren entspannt zwischen den Pflanzen und Anlagen umher und lassen sich von der fröhlichen Stimmung, die der Park ausstrahlt, anstecken.

Auch die Höhenlage des Parks, zu dem man über schmale Straßen hinauf laufen muss, hat ihren Vorteil. Man lässt die Hektik und den Lärm der katalanischen Hauptstadt hinter sich und betritt eine Oase der Ruhe und Entspannung.

 

Park Güell in Barcelona, Katalonien (Spanien)  © Foto: Turismo de España (TURESPAÑA)

Park Güell ist nicht nur ein Park, sondern besteht aus einem Kinderspielplatz, Brunnen, einer Bar, einer Bibliothek, einem Museum und einem Auslaufbereich für Hunde, die im Park ausdrücklich erlaubt sind.

Mieten Sie eine Ferienwohnung in der Nähe des Parks, um den Park so gut wie möglich erforschen zu können.

Praktische Informationen und Tipps

Anfahrt

  • Adresse: C/ Olot, 08024 Barcelona
  • Metro: Linie L3, Station Lesseps. Den Schildern folgen.
  • Bus: Nº 24 - 31 - 32 - H6 - 92 - Bus del Barri 112.
  • Touristenbus (Blaue Route) - Haltepunkt direkt vor dem Park.
  • Per Auto: Parkplätze befinden sich am Park Güell neben dem Busbahnhof (Carretera del Carmen, 20). 

Öffnungszeiten

  • Der Park ist täglich von 8 bis 21 Uhr geöffnet.

Eintrittspreise

  • Der Eintritt in den Park ist kostenlos. Doch für die schönsten Bereiche wie die große Terrasse und die wichtigsten Monumente sowie das Museum muss man etwas zahlen. Diese Bereiche sind abgesperrt. 
  • Preise: Wer sein Ticket im Hotel kauft, muss mehr zahlen (8 €). Online ist die Reservierung billiger (7 €). Es gibt auch günstige Gruppentarife. Weitere Infos zu den Preisen kann man auf der offiziellen Webseite des Park Güell erfahren.
  • Wer Tickets direkt im Park oder an der Metro-Station Lesseps und Vallcarca (L3) kauft, wird je nach Besucherandrang (nur bis zu 400 Personen gleichzeitig erlaubt) eingetaktet. Deshalb ist es empfehlenswert, die Tickets online zu kaufen und sich die Besuchszeit selbst auszusuchen.

Lage und Karte

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