Fuerteventura - Badeinsel und UNESCO-Biosphärenreservat

Wer Fuerteventura von Fotos oder Reiseberichten kennt, hält die Insel vor allem für eine Urlaubsinsel mit endlosen goldenen Traumstränden. Die zweitgrößte Kanarische Insel hat zweifellos die schönsten Strände des gesamten Archipels zu bieten.

Da gibt es aber noch eine ganz andere Seite der Insel. Die magischen weiten Wüsten, sanfte Hügel und gemächlich umherwandernden Ziegen, die das ganze Jahr über die trockenen Ebenen traben, um nach Grün zu suchen. Eine Insel, die zeitlos und sehr entspannt ist!

Küste im Nordwesten von Fuerteventura, Kanarische Inseln

Ich kenne einige Leute, die Vollzeit auf Fuerteventura arbeiten und behaupten, "es sei nicht viel los auf der Insel. Außer Meer und Natur nur wenig Aufregung". Aber vielleicht ist gerade das in aufregenden Zeiten, in denen wir leben müssen, eine echte Wohltat?

Trotzdem, die Weite und Endlosigkeit und dünne Besiedlung von Fuerteventura halten nur starke Charaktere auf Dauer aus. Man muss schon ein wenig mit sich zufrieden sein und auch allein sein können. Für genau diese Menschen ist Fuerteventura ein echtes Paradies! Und wer genau hinschaut und sich Zeit lässt, entdeckt bei jedem Besuch mehr. Fuerteventura ist eine faszinierende und wunderschöne Insel ... und das hat auch die UNESCO gemerkt und die ganze Insel unter Schutz gestellt.

Die Insel ist seit 2009 ein UNESCO-Biosphärenreservat und wurde 2015 zudem noch wegen seiner sternenklaren Nachthimmel unter Schutz gestellt. Es gibt nur wenige Orte auf der Welt und in Europa, wo die Nächte noch richtig dunkel werden. Wegen der Lichtverschmutzung können Astronomen kaum noch etwas erkennen und brauchen solche abgelegenen Orte für ihre Himmelsbeobachtungen. 

Was ist ein UNESCO-Biospärenreservat?

Damit eine Region zu einer Schutzzone als Biosphärenreservat erklärt wird, muss eine lange historische harmonische Verbindung zwischen Mensch und Natur bestehen und die Landschaft und Kultur geprägt haben. Nähere Infos dazu kann man im Artikel über das wilde Anaga-Gebirge auf Teneriffa nachlesen, das seit 2015 ein UNESCO-Biosphärenreservat ist.

Biospärenreservat

Die älteste aller Kanarischen Inseln ist den letzten 20 Millionen Jahren stark von der Natur beeinflusst worden. Ursprünglich gab es hier riesige Berge, die bis zu 3.000 m in den Himmel ragten. Jetzt besteht die Landschaft hauptsächlich aus weiten Ebenen und sanft geschwungenen Hügeln, von denen der höchste nur noch etwa 800 m hoch ist. Das liegt vor allem am Wind und der Erosion.

Vulkanlandschaft auf Fuerteventura, Kanarische Inseln

Dass es sich bei Fuerteventura um eine Strandinsel handelt, ist nicht übertrieben, denn laut UNESCO befindet sich hier die größte Wüste Europas. Diese sandige Landschaft im Herzen der Insel scheint sich endlos hinzuziehen. Der Sandboden macht es den Bauern von Fuerteventura nicht gerade leicht, hier etwas anzubauen.

Dennoch gibt es in den verborgenen Schluchten der Insel so einige Überraschungen. Plötzlich wird es grün und tropisch und es fließen kleine Bäche durch die Vulkanhügel. Hier gedeihen Olivenbäume, Pistazien und Palmen.

Die Westküste von Fuerteventura ist mehr als 100 Kilometer lang und von Menschen so gut wie unberührt. In diesem kargen Land überleben viele Tiere; vor allem gibt es eine überraschende Vielfalt an Vögeln wie Sturmtaucher und Turmfalken, sogar riesige Schmutzgeier kreisen am Himmel. Die vielen hier verbreiteten Fossilien zeigen, dass es einst noch viel mehr Kreaturen in dieser verlorenen Welt gegeben haben muss, wie etwa die merkwürdig klingende frühzeitliche Lavamaus. An heiligen Bergen findet man uralte Gravuren und die im orangefarbenen Licht leuchtende Landschaft ist mit schönen alten Windmühlen gespickt.

Fuerteventura liegt von allen Kanarischen Inseln am nächsten an Afrika, und deshalb herrscht hier immer eine ganz besondere Stimmung. Die Insel hat mehr gemein mit dem schwarzen Kontinent, der östlich der Insel liegt als mit den Nachbarinseln im Westen...

Betancuria, Fuerteventura, Kanarische Inseln

Biospärenreservat

Obwohl die gesamte Insel ein UNESCO-Biospärenreservat ist, gibt es doch einige Höhepunkte, die man nicht verpassen sollte, wenn man hier Urlaub macht. 

Isla de Lobos

Diese nahe am Strand Corralejo liegende kleine Insel Isla de Lobos ist unbedingt empfehlenswert für einen Tagesausflug.

Betancuria

Die ehemalige Hauptstadt der Insel ist zugleich die schönste Stadt auf Fuerteventura. Betancuria ist tagsüber rammelvoll mit Besuchern und nach Einbruch der Dunkelheit totenstill. Um den historischen Charme der Stadt zu erkunden, sollte man auf eigene Faust durch die Gassen laufen und sich Zeit lassen. 

Traditionelle Windmühle, Fuerteventura, Kanarische Inseln

Ein Land voller Windmühlen

Zwar gibt es auf der ganzen Insel überall tolle Exemplare dieser alten Windmühlen zu sehen, doch die Region zwischen Antigua und Tiscamanita ist besonders schön und es befinden sich viele Exemplare an einem Ort.

Die Bernsteinhügel

Die im Abendlicht rot glühenden Hügel von Fuerteventura bilden hervorragende Aussichtspunkte über die ganze Insel und den Atlantik. Einige der schönsten Bergkuppen findet man nahe der Straße zwischen Valle de Santa Ines und La Pared.

Dünen von Corralejo, Fuerteventura, Kanarische Inseln


Die Strände

Niemand fliegt nach Fuerteventura, ohne an den Strand zu gehen und ein paar Badetage einzulegen. Die Insel ist ein Traumort für Strandliebhaber und hat einige der schönsten Strände der Kanaren zu bieten. Was auch immer man über die Dünen von Corralejo gesehen oder gelesen hat, die Realität lässt sich nicht toppen. Die Schönheit dieser Dünenlandschaft am Atlantik ist einmalig und man sollte schon einmal selbst die Füße in den warmen weichen Sand stecken.

Fuerteventura ist von allen Kanarischen Inseln mit die beste Insel für Windsurfen. Der stete warme ablandige Wind an der Nordspitze, der weiche Sand und das seichte Wasser sind ideal. Es gibt auch zahlreiche Surfschulen und Verleihstationen für das Equipment.