Masca - Das schönste Dorf in Teneriffa

Wer sich auf den Kanarischen Inseln auskennt und schon viel gesehen hat, kann sich erlauben, Vergleiche zu ziehen. Für uns ist Masca nicht nur das schönste Dorf auf Teneriffa, sondern das schönste Dorf aller Kanareninseln.

Ausnahmsweise müssen wir den Reiseführern deshalb Recht geben. Masca gleich nach dem Berg Teide als einer der sehenswertesten Orte auf der Insel genannt. Ohne Zweifel ist das kleine Dörfchen im Westen der Insel, das tief in einer Bergspalte des alten Teno-Massiv versteckt liegt, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Es ist ein ganz spezieller Platz, den kein Dichter bislang schöner beschreiben konnte als die Natur. Besucher, die das erste Mal hier hinauf gefahren kommen, sind trotz etwaiger Voreingenommenheit von der Schönheit dieser exotischen Bergwelt regelrecht betäubt.

In Masca glaubt man sich dem Himmel ganz nah! Kommt mit auf unsere "horizonterweiternde" Entdeckungsreise in die Bergwelt der Vulkaninsel Teneriffa.

Masca, Buenavista del Norte, Teneriffa

Waghalsige Anreise und atemberaubender Meerblick in Masca


Schon die Anfahrt hinauf ins Bergdorf gehört zum großen Naturerlebnis! Denn die wahnwitzige Fahrt durch die Serpentinen des Teno-Gebirges gleicht einem Höllenritt und ist nur etwas für Autofahrer mit starken Nerven.

Die Bergstraße nach Masca zählt zu den spektakulärsten Roadtrips, die man in Spanien fahren kann. Der einfachste Weg (einfach ist hier relativ) führt von den typischen Touristenhochburgen im Süden Teneriffas über Santiago del Teide. Dieses Dorf sollte seinerseits in die Top-10 der malerischsten kanarischen Dörfer aufgenommen werden, so schön ist es!

Zwar liegt Masca nur fünf Kilometer von Santiago del Teide entfernt, doch die Fahrt fühlt sich wie eine Weltreise an. Von Santiago aus windet sich eine schmale Straße bis zu einem kleinen Bergpass mit Blick über eine fantastische Landschaft. Diese erste Strecke der Anfahrt ist nur ein Vorgeschmack. Nun führt die Straße in endlosen immer enger werdenden Schlaufen um die steilen Hänge herum und macht alle paar Höhenmeter eine Wende.

Wer jetzt schwache Nerven hat, könnte sich in der gigantischen Bergwelt plötzlich verloren fühlen. Generell gilt: Nur sichere Autofahrer sollten diese abenteuerliche kurvenreiche Straße in Angriff nehmen. Oft müssen Einheimische die Autos von Besuchern wieder zurück in die Zivilisation fahren, weil sie sich schlicht nicht mehr zutrauen, den Rückweg zu meistern. Nach der nervenaufreibenden Anfahrt sind Viele mit den Nerven fertig.

Bergstraße nach Masca, Buenavista del Norte, Teneriffa
Auf dem Weg gibt es ein paar Aussichtspunkte in der Natur, wo man sich von der kurvenreichen Fahrt etwas erholen und die fantastische vulkanische Bergwelt fotografieren kann. Es ist jedoch nicht einfach, die gigantische Ausmaß der Berge in seiner ganzen räumlichen Dimension auf ein Foto zu bekommen. Zugleich sieht man auch, wie viele Kurven man noch auf der Straße vor sich hat. Für manche ist das ein tolles Gefühl, für andere eher beängstigend.

Warum sollte man Masca trotz seiner Beliebtheit besuchen?

Natürlich hat sich die Schönheit des Ortes längst herumgesprochen und Masca hat sich aufgrund des täglichen Besucheransturms verändert. Es gibt in dem kleinen Dorf mehr Restaurants und Geschäfte, als man sie sonst Sie in ländlichen Gemeinden auf Teneriffa finden kann. Dennoch ist der Ort von unvergleichlicher Schönheit und voller Charme geblieben.

Masca ist eigentlich nur eine lockere Anhäufung von Landhäusern, die durch eine gepflasterte Kopfsteinstraße aus Natursteinen miteinander verbunden sind.

Straßen aus Kopfsteinpflaster führen durch die Gärten von Masca, Buenavista del Norte, Teneriffa

Das Spektakuläre ist die schwindelerregende Lage des Ortes auf einem Bergkamm. Das Zentrum des Ortes verläuft entlang eines Felsens und gibt Masca ein bisschen einen Machu-Picchu-Look. Links und rechts geht es in eine steile Schlucht hinab und weitere Felsformationen steigen wie Mauern aus dem Nichts auf. Wenn dann noch die Sonne günstig steht und der Himmel klar ist, taucht im Westen die Insel La Gomera über der Schlucht auf dem Atlantik auf. Die Felsen rahmen den Blick ein wie das Gemälde eines impressionistischen Naturmalers.

Reiseführer erzählen abenteuerliche Anektoden über die kleine Dorfgemeinde, die hier oben die Jahrhunderte überstanden hat. Einst soll Masca ein Piratendorf gewesen sein; ein historischer Umstand, dem heute nicht alle Einwohner aus Masca beipflichten. Doch es herrscht immer eine ganz besondere magische Stimmung im Ort, die sich aus den alten Geschichten von Hexerei und von wahren oder ersponnenen Legenden nährt. Viele Einwohner wissen unendliche Details über die Dorfchronik zu erzählen, die sie jedoch nur auf Spanisch erzählen wollen und auch nur, wenn sie das Gefühl haben, dass der Besucher sein Interesse nicht heuchelt.

Die meisten Besucher kommen nur für einen Tagesausflug und während einer Inselrundfahrt mit dem Bus nach Masca. Sie laufen das Dorf schnell ab, knipsen ein paar Fotos und hantieren mit Selfie-Sticks, bevor sie zu den nächsten Orten weiter fahren.

Die beste Art, sich dem Dorf zu nähern, ist jedoch auf eigene Faust und mit dem eigenen Auto oder Motorrad. Am Besten fährt man sehr früh los oder kommt erst spät am Abend, um den Touristenmassen aus dem Weg zu gehen. Dann kann man sich Zeit nehmen, um die steilen Gebirgspfade, die durch das Dorf führen, in aller Ruhe zu erkunden. Einige abgelegene Wege bleiben auch während des Besucheransturms leer.Lomo de Masca, Buenavista del Norte, Teneriffa

Obwohl der Besuch von Masca ein unvergessliches Erlebnis ist, kann man einer Tour hinauf in die verträumte Bergwelt noch das Sahnehäubchen aufsetzen und von Masca in eine grüne Schlucht namens "Barranco de Masca" absteigen und bis zum Meer wandern. Hier warten Boote auf die müden Wanderer und bringen diese zurück in die Hafenorte. Die Tour dauert gut 3 Stunden und geht meist bergab.

Der Wanderweg von Masca zählt zu den schönsten Naturerlebnissen auf Teneriffa und führt an plätschernden Bächen und natürlichen Pools, die grün wie Jade schimmern, vorbei und durch üppige Palmenhaine. Links und rechts der Schlucht ragen die Felswände des Barrancos auf und schließen sich fast unheilvoll über dem Kopf als gebe es keinen Himmel mehr. Irgendwie stimmt das auch, schließlich hat man mit dem Abstieg aus Masca das kleine Bergparadies verlassen.

Zudem bietet der Ausflug nach Masca mit anschließender Wanderung durch die Schlucht einen der schönsten Fernblicke über die anderen Kanarischen Inseln. Ein unvergessliches Reiseerlebnis.