Menorca - Insel für Schöngeister und Langsamreisende

Immer mehr Menschen machen in Spanien Urlaub und es zieht sie dabei selbstverständlich auch auf die Balearen. Während Mallorca jedem Sommer voller zu werden scheint, bleibt die kleine Schwester vom großen Boom eher verschont.

Hier scheinen sich nur besondere Menschen wohl zu fühlen, die nicht nervös werden, wenn die Zeit langsamer verstreicht, die Städte kleiner sind, die Insel übersichtlicher ist und es außer dem Schauspiel der Natur keine bunten Unterhaltungsprogramme gibt. 

Dennoch ist Menorca für Viele die bevorzugte Insel. Nirgendwo kommt man so schnell zur Ruhe und empfindet Gelassenheit und Glück in den kleinsten Dingen, wie bei einem Ausflug auf diese wundervoll friedliche Baleareninsel.

Grünes Menorca im Frühling

Das milde und freundliche Klima macht Menorca zu einem Ort, der ideal für Familienurlaub oder jede Art von Individualurlaub ist. Wie von selbst haben die Menschen hier das Bedürfnis wieder zusammen zu rücken, statt sich aus dem Weg zu gehen. Wer allerdings Action und Unterhaltung im Urlaub erwartet, sollte besser auf die Inseln Mallorca und Ibiza ausweichen.

Menorca steckt voller beschaulicher kleiner Dörfer, zauberhafter Strände, Felder und Wiesen, romantischer Buchten und spannender archäologischen Stätten. Zweifellos birgt die Insel mehr Sehenswertes und Überraschungen für Menschen, die ein Auge für Details haben und selbst aktiv werden möchten.

Also, kommt mit, wenn Ihr dazu bereit seid. Wir zeigen euch gern diese kleinen Geheimnisse von Menorca....

Ruta Talayótica - Zeitreise in die Vergangenheit

Montefí - Talayotische Siedlung (1000 - 700 v. Chr.) auf Menorca

Wer so wenig Touristenrummel wie möglich erleben will, kann sich auf die Ruta de Talayótica begeben. Das ist eine Wanderroute entlang der alten Grabstätten und Kultorte, die Menorcas Inselbewohner vor Jahrtausenden angelegt haben. Talaiots sind aus Steinen in Trockenbauweise aufgestellte Türme. 

Bei dieser mystischen Reise durch die Zeit entdeckt man beeindruckende Dolmen und Steinformationen, deren genaue Bedeutung man heute nur noch erahnen kann. 

Die am besten erhaltenen Grabdenkmäler sind die Naveta des Tudons. Diese prähistorische Grabanlange bei Ciutadella wurde in der Bronzezeit errichtet und sieht ein bisschen aus wie ein umgekipptes Schiff. Im Inneren wurden die Gebeine von rund 100 Menschen entdeckt - es war also eine Art riesiges Familiengrab der Insulaner. Auch Schmuck und interessante Grabbeigaben hatten die Archäologen hier gefunden. Diese Funde sind heute im Inselmuseum Museo de Menorca von Mahón ausgestellt.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Josep Vidal.

 

Menorca - Ciutadella 

Ciutadella, Menorca

Ciutadella ist eine Stadt, die jeden Romantiker sofort in ihren Bann zieht. Sie hat nicht nur Charakter, sondern steckt auch voller kleiner Geheimnisse, die man wie ein frisch Verliebter unbedingt aufdecken möchte. Tatsächlich fühlt man sich ein bisschen wie im Liebesrausch, wenn man durch die engen Gassen an den vielen schönen alten Villen und am Hafen mit den kleinen Fischerbooten vorbeischlendert. 

Ein Tipp für Ciutadella: Man sollte sich unbedingt viel Zeit nehmen und jeden Winkel in aller Ruhe und ohne Hast angucken und genießen.

Binibeca Vell

Binibeca, Menorca

Dieses malerische kleine Fischerdorf mit seinem kleinen Hafen gehört zu den schönsten Orten auf Menorca. Es geht hier im Vergleich zum Rest der Insel recht geschäftig zu und es kommen auch viele Touristen. Hier sollte man sich ein paar Stunden gönnen und gemütlich durch die Gassen entlang der weißen Fassaden der Häuser flanieren. Ein Abstecher lässt sich am besten mit einem Ausflug nach Mahón verbinden, das nur nur 8 Kilometer entfernt liegt.

Menorca - Handwerk und Kunst von der Insel

Avarcas

Da Menorca keine reine Touristeninsel ist, verdienen die Einheimischen hier auch noch auf andere Weise ihr Geld. Charakteristisch für Menorca sind die berühmten Avarcas, Handwerksbetriebe, wo die berühmten menorquinischen Lederschuhe gefertigt werden. Vor allem Frauen haben großen Spaß daran, die verschiedenen Modelle in den bunten Farben anzuprobieren. Jedes Paar scheint ein Unikat zu sein.

Auf Menorca wurde für die vielen professionellen Handwerksbetriebe das Zertifizierungszeichen "Handwerk aus Menorca" eingerichtet, um das lokale Kunsthandwerk auch außerhalb der Insel zu identifizieren und besser zu vermarkten. Andere wichtige lokale Produkte sind die Sobrasada (Paprikastreichwurst), der in den alten Bauernhöfen hergestellte Käse aus Mahón und viele schöne Lederprodukte.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Nuria _Nur

 

Menorca - Eine Insel als Biosphärenreservat

 Groen landschap op Menorca

Die besondere Landschaft und Einzigartigkeit von Menorca, das erst sehr spät vom Tourismus entdeckt wurde, soll geschützt werden und so sind 668 Quadratkilometer der Insel von der UNESCO am 8. Oktober 1993 zum Biosphärenreservat erklärt worden. Heute steht die halbe Insel unter Landschafts- und Naturschutz. Viele einfache Landwege und in alter Tradition bewirtschaftete Felder und Höfe sind somit erhalten geblieben. 

Diese Insel bietet dem Besucher eine Landschaft voller Kontraste, es wechseln sich scheinbar leblose seine weite Strecken mit florierenden Landschaften ab, wo es eine reiche Tierwelt und einige anderswo vom Aussterben bedrohte einheimische Pflanzenwelt gibt.

Um Menorca zu entdecken, sollte man sich ein Auto mieten und die Halbwüste und die grünen Gegenden durchfahren, eine Tour durch die megalithischen Ruinen machen und auch die schwindelerregenden Klippen und unberührten Strände besuchen.

Menorcas Inselhauptstadt Mahón

Mahón -  Menorca

Mahón ist die Hauptstadt der Insel und zugleich einer der besten natürlichen Häfen der Welt. Die perfekte Lage des geschützten Hafens im Mittelmeer hat schon immer viele seefahrenden Ausländer angelockt, vor allem die Engländer, die seit einem Jahrhundert die Stadt und damit auch die Architektur beeinflussten. Mahón ist eine wunderbare kleine Stadt mit einer kosmopolitischen Atmosphäre und einer zauberhaften Altstadt, die vor allem im Sommer sehr lebendig und einladend ist.

An der Hafenmündung von Mahón wird jedes einlaufende Schiff vom beeindruckenden Fort San Felipe begrüßt, das zugleich ein Zeichen für die stolze Wehrhaftigkeit der Stadt in der Vergangenheit setzte.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Sergi Poveda.

Volksfeste und Festivals auf Menorca

Jaleo Menorca 

"Fiesta de la Mare de Deu de Gràcia" in Mahón

Die Insel mag langsam und beschaulich wirken, doch die Einwohner sind rassige Leute und haben ziemlich viel auf dem Kasten. Eine der intensivsten und interessantesten Erfahrungen, die man aus erster Hand machen kann und wo man etwas von der Leidenschaft des Inselvolkes mitbekommt, ist das "Fest der Pferde". Auf Menorca wird schon seit Ewigkeiten eine lange Tradition im Umgang mit Pferden gepflegt. Bei den Fiestas werden die Pferde durch die Menschenmassen geritten und die Leute tätscheln und streicheln die Tiere als seien es ihre eigenen.

Aber es gibt noch andere schöne Feste, die jedes Jahr zwischen Juni und September in verschiedenen Dörfern auf der Insel gefeiert werden. Eine der größten Fiestas ist das Festival von Sant Joan in Ciutadella, das zur Johannisnacht am 23. Juni bis zum frühen Morgen gefeiert wird.

Menorca und seine leckere Mittelmeerküche

Caldereta Menorca

Eine Insel im Mittelmeer, wo das ganze Jahr über die Sonne scheint, bietet alles, was man für eine hervorragende Küche braucht. Frischen Fisch, mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei oder Oregano, der wild in den Bergen wächst und sonnengereiftes Gemüse. Zu den beliebtesten Gerichten zählen Meeresfrüchte, ausgezeichnete Fischspeisen und eine menorquinische Spezialität - die Caldereta de langosta (Garnelensuppe).

Doch auch einfache Speisen wie das spanienweit beliebte Pa amb tomàquet - katalanisch für getoastetes Tomatenbrot - schmeckt auf Menorca besonders vorzüglich. Das selbstgebackene Landbrot wird in Scheiben geschnitten, getoastet und mit frisch pürierten Tomaten und nativem Olivenöl bestrichen. Obendrauf Meeressalz und der perfekte Snack für zwischendurch ist fertig. Das Tomatenbrot kann man in jedem Restaurant oder Cafe zu jeder Tageszeit bestellen. Wird aber besonders gern am Morgen verzehrt.

Foto mit freundlicher Genehmigung von der Agentur Turismo de Islas Baleares.

Menorca - Die schönsten Strandbuchten

Auf Menorca findet man einige der schönsten Badebuchten am Mittelmeer mit perfekten sauberen Sandstränden. Im Sommer lässt es sich hier stundenlang aushalten, das Wasser ist klar und angenehm warm, der Sand fein und weich. Die Insel ist ein echtes Paradies mit etlichen unberührten Naturstränden, wo man sich ganz frei und ungezwungen fühlen darf.

Es wird zwischen zwei Strandzonen unterschieden und die Insel in Norden und Süden aufgeteilt.

Strände auf der Südseite

An der südlichen Küste von Menorca findet man wahre Traumstrände, die leider in der Hochsaison überfüllt sein können. Das kristallklare Wasser und die Buchten aus feinem, goldenen Sand locken viele Urlauber an. Oft kann man ganz gemütlich meterweit langsam ins Wasser laufen, weil das Meer hier so flach ist. Unter diesen Stränden empfehlen wir folgende:


Macarella

Cala Macarella - Cala Macarelleta - Menorca

Mitjana

Cala Mitjaneta auf Menorca


Turqueta

Cala Turqueta, Menorca


Trebalúger

Cala Trebaluger, Menorca

 

Strände an der Nordseite

Die Badebuchten im Norden eignen sich bestens zum Schnorcheln, da hier das Mittelmeer kristallklar ist und die goldenen Sandstrände von Felsen geschützt werden. An den unterirdischen Felsriffen kann man viele Meeresbewohner entdecken.

Diese Strände sind viel weniger überlaufen als im Süden. Die besten Buchten heißen Cala Morell, Algaiarens (La Vall), Cala Pilar, Pregonda, Binimel·là und Sa Mesquida. Cala Tortuga zählt mit zu den schönsten, da hier nur Natur und wenig Besiedlung zu finden ist.

Cala Tortuga

Menorca, Cala Tortuga

Wer ein Herz für solche Naturstrände hat, kann von Menorca auch jederzeit die Fähre nehmen und die 10 der besten Badebuchten von Mallorca besuchen.

Wetter und Temperatur auf Menorca

Das Wetter ist recht mild auf Mallorca und es bilden sich wegen der flachen Form der Insel auch selten große Wolkenformationen wie etwa am Tramuntana-Gebirge auf Mallorca, wo es im Winter sogar schneien kann. In Menorca fällt im Winter das Thermometer selten unter 12 Grad und im Sommer wird es nie so unerträglich heiß wie auf dem spanischen Festland. Mehr als 30 Grad kommen selten vor. Die regenreichsten Monate sind Oktober bis Dezember. Das Mittelmeer ist im Juli und August am wärmsten und kann sich auf bis zu 25 Grad erhitzen.

Karte der besten Strände auf Menorca