Sehenswürdigkeiten: Das Gotische Viertel in Barcelona

Das Gotische Viertel Barri Gotic auf Katalanisch oder Barrio Gótico auf Kastilisch, ist einer von vier Stadtbezirken, die das Altstadtzentrum von Barcelona, die sogenannte Ciutat Vella bilden. Es wird von den berühmten Las Ramblas, der Via Laietana, dem Paseo de Colón und der Plaça de Cataluña eingeschlossen.

Hier stand einst eine antike römische Stadt, auf deren Grundmauern das mittelelalterliche Barcelona gebaut wurde. Viele Reste aus der Römerzeit sind noch gut erhalten wie die Stadtmauer rund um die Kathedrale und ein der Tempel des Augustus.

Das Gotische Viertel ist der älteste Teil von Barcelona und hat seinen Namen von den zahlreichen Palästen und Kirchen aus dem Mittelalter, die man hier noch findet.

Beim Spaziergang durch die verwinkelten Gassen kann man imposante antike Bauwerke, die gleich neben modernen Gebäuden stehen, bestaunen. Zahlreiche interessante Museen, jede Menge urige Bars und Restaurants an den kleinen versteckten Plätzen und viele tolle kreative Geschäfte kann man im Gotischen Viertel entdecken.

Auf geht es zu einer Tour durch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Herzen der katalanischen Hauptstadt.

Kathedrale Santa Eulalia

Die Kathedrale Santa Eulalia, die auch La Seu genannt wird, ist die wichtigste Kathedrale von Barcelona. Sie ist ein herausragendes Beispiel der gotischen Architektur in der Stadt und nicht mit der modernen Kathedrale Sagrada Familia von Antoni Gaudi, zu verwechseln. 

Kathedrale von Barcelona, Katalonien (Spanien)

Sie wurde zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert auf den Resten der alten römischen Kathedrale gebaut, die wiederum auf einer westgotischen Kirche errichtet wurde. Es ist eben ein heiliger Platz, der bis heute seinen Zauber und seine Magie bewahrt hat.

Die Kathedrale wurde im Jahr 599 zu Ehren der Heiligen Santa Cruz erbaut und ist aber seit 877 der Schutzpatronin und Märtyrerin von Barcelona, Santa Eulalia, gewidmet. Eulalia wurde in der spätrömischen Zeit als frühe Christin wegen ihres Glaubens auf grausame Wiese zu Tode gefoltert.

Die Kathedrale hat einen schönen gotischen Kreuzgang, wo 13 Gänse leben, die hier gefüttert und gepflegt werden. Es sind 13 Gänse, weil die Heilige Eulalia im Alter von 13 Jahren starb, als sie Gänse grasen ließ.

Plaça Nova

Plaça Nova bedeutet "Neuer Platz". Dieser Platz ist jedoch genauso alt wie die Kathedrale, wenn nicht noch älter. Er befindet sich vor den mächtigen Stufen, der zu dem kleinen Hügel führt, auf dem die Kathedrale gebaut wurde.

Plaça Nova, Barcelona - Katalonien (Spanien)

An dem Platz, wo jeden Tag etwas Besonderes stattfindet - von Straßenkunst über Konzerte, Autoshows oder spezielle Kunstmärkte - stehen zwei bedeutende Baudenkmale. Die Pia Almoina aus dem 15. Jahrhundert, wo heute das Museo Diocesano (Diözesanmuseum) seinen Sitz hat. Und der Palacio Episcopal mit einer Galerie aus dem 13. Jahrhundert, die sich auf der ersten Etage befindet. Die Fassade ist aus jüngerer Zeit und wurde im neoklassizistischen Stil erbaut.

Hier sind auch Überreste aus der Römerzeit in der Nähe der Straße Carrer Bisbe zu entdecken.

Carrer del Bisbe

Die Carrer del Bisbe ist eine schöne entspannte Fußgängerzone, die zwischen Kathedrale und der zentralen Plaça Sant Jaume verläuft.

Calle Bisbe im Gotischen Viertel von Barcelona, Katalonien (Spanien) © Copyright de Turismo de España (TURESPAÑA)  © Copyright de Turismo de España (TURESPAÑA)

In dieser Straße befindet sich der Palacio de la Generalitat (Regierungspalast von Katalonien) mit einer fantastisch erhaltenen Fassade aus der Gotik aus dem 15. Jahrhundert. Der schöne Balkon ist jedoch kein Original und stammt aus dem Jahr 1928 als das ganze Gotische Viertel umfassend restauriert wurde.

Wer ein Auge und Zeit für Details hat, kann die Wasserspeier erkennen, deren Ausführung an die Stadtlegende von Sant Jordi (Heiliger Georg) erinnert. Danach hat der damals im ganzen Mittelalter als Beschützer der Verliebten verehrte Georg eine Prinzessin aus den Fängen eines wilden Drachens befreit, der mit seinem giftigen Atem die Menschen tötete. Er erstach den Drachen mit seiner Lanze, der viel Blut vergoß. Aus dem Blut des Drachen wuchsen wundervolle Rosen, so rot wie Blut. Jordi pflückte eine und schenkte sie der Prinzessin. Die Leute riefen: “Hoch lebe die Liebe!”

Bis heute ist es in Barcelona Tradition, am Tag des Sant Jordi (Sankt Georg, 23. April), eine Rose zu verschenken. Seit dem 15. Jahrhundert findet auf der Plaça Sant Jaume und im Innenhof des Regierungspalastes an diesem Tag ein großer Rosenmarkt statt.

Plaça de Sant Jaume

Die Plaça Sant Jaume ist der zentrale Platz des Gotischen Viertels und einer der ältesten in der Stadt.

Plaça de Sant Jaume, Barcelona - Katalonien (Spanien)

Auf diesem schönen Platz, den man überquert, wenn man mitten durch das Gotische Viertel läuft, befindet sich der oben genannte Regierungspalast Kataloniens, der Palacio de la Generalitat Catalana, und das Rathaus von Barcelona, Casa de la Ciudad (Haus der Stadt). Beide Gebäude stehen sich gegenüber und werden von Polizisten bewacht. Man darf aber eintreten und die Innenhöfe anschauen.

In der Römerzeit war dieser Ort das Forum und damit das öffentliche und politische Zentrum der Stadt. Hier wurden Reden gehalten und debattiert. Es hat sich also seit der Römerzeit nicht viel geändert. Später wurde er in die Plaza de la Constitución umbenannt, wo sich auch die Kirche San Jaime befand. Diese wurde abgerissen und auf die Ruinen das heutige Rathaus gebaut.

Plaça Reial

Plaça Reial ist der katalanische Name der Plaza Real (Kastilisch), was Königlicher Palast bedeutet.

Er liegt direkt hinter den Ramblas und ist ein beliebter Ort, um abends an Tischen auf der Plaza zu essen und ein Glas Wein zu trinken. Der Platz ist im neoklassischen Stil in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut worden und gehört zu den charmantesten Orten in Barcelona. Hohe Palmen und ein Springbrunnen zieren den Innenhof, der über alle Ecken mit kleineren Gassen verbunden ist.

 

Plaça Reial, Barcelona - Katalonien (Spanien) © Copyright de Turismo de España (TURESPAÑA)  © Copyright de Turismo de España (TURESPAÑA)

Nachts ist hier immer etwas los. Es gibt eine beliebte Flamenco-Bar mit Live-Vorführungen und eine Lounge-Bar zum Tanzen.

Plaça del Rei 

Die Plaça del Rei ist ein ganz besonderes Fleckchen in Barcelona. Unter den Steinplatten des Bodens liegen die Reste der römischen Stadt Barcino (der lateinische Name Barcelonas) verborgen. Einige beeindruckende Überreste der der mittelalterlichen Stadt ragen noch aus dem Boden hervor. Wer sich hier niederlässt, kann lebendige Geschichte atmen.

Plaça del Rei, Barcelona - Katalonien (Spanien)

Hier war das Zentrum der königlichen Macht im Mittelalter. Wenn man so unter den Mauern des Palacio Real Sala del Trono (Thronsaal) sitzt, kann man sich recht genau vorstellen, wie das mittelalterliche Leben sich in Barcelona so angefühlt hat.

Auf der rechten Seite des Palastes entlang der römischen Stadtmauer befindet sich die königliche Kapelle von Santa Agata, deren Bau König Jaume II  im 14. Jahrhundert in Auftrag gab. Zur Linken sieht man den Mirador del Rei Martí - ein Aussichtsturm aus dem 16. Jahrhundert, von wo die Könige gern einen Blick auf das Meer erhaschten.

Außerdem befindet sich hier noch der Palau del Lloctinent (Palast) aus dem 16. Jahrhundert, der Sitz der grausamen spanischen Inquisition. Heute ist hier das Archiv der Krone von Aragón untergebracht.

Portal de l'Àngel

Das Portal de l'Angel (Engelstor) ist eine hübscher geschichtsträchtige kleine Straße inmitten der gotischen Altstadt von Barcelona, wo es kleine Geschäfte und Bars gibt, die zu einer Pause nach einem Stadtrundgang einladen. Hier kann man sehr gut einkaufen und von der Plaça Catalunya kommend bis in das Herz des gotischen Viertels laufen,

 

Portal de l'Àngel, Barcelona - Katalonien (Spanien)

Die kleine fußgängerfreundliche Zone ist die teuerste Straße Spaniens, was Mietpreise angeht. Nur die besten und einflussreichsten Firmen können es sich leisten, hier ein Geschäft zu erhalten.

Plaça de George Orwell

Die Plaça de George Orwell ist einer der wenigen stillen Orte im sonst so geschäftigen Gotischen Viertel von Barcelona. Hier finden Sie viele Bars und Restaurants für einen Drink oder um etwas kostengünstiger zu essen und um katalanische Spezialitäten auszuprobieren.

Plaça de George Orwell, Barcelona - Katalonien (Spanien)

Der Platz wurde als Würdigung des literarischen Werks des britischen Schriftstellers George Orwell und wegen seiner Solidarität mit den Katalanen benannt. Orwell lebte zwischen 1936 und 1937 in Barcelona und kämpfte für die Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg gegen die Faschisten. Im Volksmund heißt der Platz aber auch Plaça del Tripi.

Es ist eine Oase der Ruhe abseits der Touristenströme, der angenehm im Schatten den Straßenbäumen liegt.

Metro-Stationen im Gotischen Viertel:

  • L4 Jaume I
  • L3 Liceu und Drassanes

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